Die gemeinnützige Stiftung La Sonrisa de los Niños unterhält derzeit zwölf Bildungs- und Sozialprojekte in verschiedenen Regionen von Guatemala und fördert fast 4000 hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche.

Das Jahr 2021 hat für unsere Stiftung mit außergewöhnlichen Hilfseinsätzen für viele Familien, Kinder und Jugendliche begonnen, die durch eine Naturkatastrophe ihre Lebensgrundlagen verloren haben.

Im November 2020 haben die beiden Hurrikane „Eta“ und „Iota“ Guatemala mit unglaublichen Regenmassen überschüttet, die auch in unserer Projektregion Ixil verheerende Schäden anrichteten. Überschwemmungen, Bergrutsche und zerstörte Brücken machten den Zugang zu den meisten Dörfern unmöglich. Da staatliche Hilfe ausblieb, hat unsere Stiftung vor Ort mit unserem Partner APEI aus mildtätigen Gründen selbst Hilfsmaßnahmen eingeleitet. Bis Januar 2021 haben wir mit gemieteten Baggern und Räumfahrzeugen die einzige Zugangsstraße in das Katastrophengebiet nach Sumalito freigeräumt und die ersten Familien mit Lebensmitteln und frischem Wasser versorgt. Es war ein besonderer Moment, als unseren Helfern nach dem letzten Brückenschlag über den reißenden Gebirgsfluss verzweifelte Menschen entgegen kamen, denen wir mit unserem Einsatz Hilfe, Mut und Hoffnung geben konnten. Anschließend konnten die Zugangswege zu weiteren sieben Dörfern freigeräumt und viele Familien erreicht werden, die wochenlang von der Außenwelt abgeschnitten waren.

Bis Ende 2021 konnten alle wichtigen Zugangs- und Verbindungswege von unseren geleasten Baggern und Räumfahrzeugen wieder freigeräumt und passierbar gemacht werden. Viele Wege sind aber noch zerstört. Mit den Dorfgemeinschaften haben wir vereinbart, dass die restliche Wiederherstellung der Infrastruktur jetzt durch Eigenleistungen der Gemeinden erfolgt.

Die Tätigkeit in unseren Bildungs- und Sozialprojekten ist seit Beginn der Corona-Pandemie sehr erschwert. Wir konnten aber alle Projekte mit zusätzlichem Engagement fortführen. Dies gilt auch für unsere Straßenkinderprojekte im Süden von Guatemala, wo die Zahl der COVID19-Infektionen besonders hoch ist. Aus humanitären Gründen haben wir dort viele Straßenkinder versorgt, die bisher noch nicht in unseren Sozialprojekten betreut wurden. Es gibt positive Anzeichen, dass dies die Bereitschaft der die Region beherrschenden Jugendbanden erhöht, unsere Hilfstätigkeit zu tolerieren und noch mehr Kindern die Aufnahme in unsere Betreuungseinrichtungen zu ermöglichen.

In unseren Schuleinrichtungen war zu Beginn des neuen Schuljahres im Februar 2021 wieder Präsenzunterricht möglich, was große Freude bei den Schulkindern auslöste. Als sich die Corona-Lage im Sommer verschärfte, mussten die Schulen wieder schließen. Allen Schülerinnen und Schülern konnten wir dennoch den Schuljahresabschluss 2021 im November ermöglichen. Wir haben ein mit der staatlichen Schuldirektion abgestimmtes Bildungsmodell, das wir seit Beginn der Corona-Pandemie in unseren Bildungseinrichtungen in Sumalito angewandt haben, auf alle von uns betreuten Grundschulen ausgedehnt. Im Internat Casa Angela und der Oberschule für die Region Ixil werden unsere becadas und becados von unseren Lehrern in ihren weit entfernen Heimatdörfern unterrichtet, wenn kein Präsenzunterricht möglich ist. Dabei versorgen die Lehrer die notleidende Bevölkerung auch mit Corona-Schutz, Lebensmitteln und sauberem Wasser. Mit der Ausdehnung unseres Bildungsmodells „Wenn die Schule zu den Kindern kommt“ erhalten weiterhin auch viele Kinder eine warme Mahlzeit am Tag.

Die Not und Verzweiflung von Familien und Kindern, die durch Vulkanausbrüche und Hurrikane ihre Existenzgrundlagen und Bildungschancen verloren haben, hat uns zu zusätzlichen Hilfsmaßnahmen veranlasst. Es besteht dringender Handlungsbedarf, weil die „refugiados“, wie alle Heimatlose, in ihren elenden Notquartieren unerwünscht sind, ausgegrenzt werden und Übergriffen ausgesetzt sind.

In den durch die Hurrikane „Eta“ und „Iota“ im Jahr 2020 besonders betroffenen Regionen und Dörfern der Region Chajul/Ixil im Norden sowie in mehreren Dörfern im Süden von Guatemala, die durch den Ausbruch des Vulkans Fuego zerstört wurden, besteht die dringende Notwendigkeit, bei der Wiederansiedlung von Familien mit vielen Kindern zu helfen.

Vorrangig mit Bildungseinrichtungen für Kinder. Vier Grundschulen und Einrichtungen für frühkindliche Erziehung und Betreuung konnten in der Region Ixil im Norden von Guatemala bis Ende 2021 bereits errichtet werden. Die Familien unterstützen wir bei der Wiederherstellung der Infrastruktur, der Wasserversorgung und dem Aufbau einer gemeinschaftlichen Pflanzen- und Tierzucht als Existenzgrundlage.  Die Planungen für die Projekte im Süden sind abgeschlossen. Die Verwirklichung dieser Projekte musste aus finanziellen Gründen aber leider unter Finanzierungsvorbehalt gestellt werden.