Das Jahr 2018 war hinsichtlich der Organisation und Durchführung der Hilfsprojekte für unsere Stiftung sehr schwierig und aufwändig, mit vielen Problemen aufgrund der sich ständig verschlechternden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen für unsere gemeinnützige Tätigkeit in Guatemala.

Erfreulich und motivierend ist für uns, dass wir trotzdem alle 12 Hilfsprojekte in verschiedenen Regionen von Guatemala fortführen und weiterentwickeln konnten. Mit der guatemaltekischen Asociación APEI (Amigos Para las Escuelas Ixiles) und deren Deutschland-Repräsentanz haben wir eine neue Kooperation vereinbart, die sich bereits bewährt hat. Unsere Stiftung ermöglicht Kindern aus kleinen Dorfschulen von APEI den Besuch unserer Oberschule in Sumalito. APEI betreut mit großem Engagement unsere dortigen Schuleinrichtungen mit Internat Casa Angela. Gemeinsam konnten wir noch mehr Kindern eine weiterführende Schulbildung ermöglichen, den ständigen Ausfall staatlicher Lehrer durch die Beschäftigung engagierter Privatlehrer mehr als kompensieren und damit allen Schülern den staatlichen Schulabschluss im November 2018 sichern.

Sorge bereitet uns vor allem die weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Landbevölkerung, die zunehmend zu Migrationsversuchen in die USA und auch dazu führt, dass die Väter ihre Kinder nicht mehr in die Schule schicken. Die vor extremer Gewalt, Arbeitslosigkeit und wirtschaftlicher Not aus ihren Heimatländern Flüchtenden vertrauen dabei den Versprechungen krimineller Schleuser und scheitern spätestens an der us-amerikanischen Grenze. Unsere Stiftung versucht seit mehr als drei Jahren, für die Bevölkerung in der Region Ixil deren wirtschaftliche Existenzgrundlagen durch wissenschaftlich von der Universität Tübingen begleitete Maßnahmen gegen die Pilzkrankheit „La Roya“ an Kaffeepflanzen zu sichern. Leider werden wir hierbei von staatlichen Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit zunehmend allein gelassen. Wir werden das für die Region sehr wichtige Projekt aber nicht aufgeben, sondern verstärkt eigene Maßnahmen vor Ort durchführen, wie die ökologische Bekämpfung der Pilzkrankheit und die Pflanzung neuer pilzresistenter Kaffeepflanzen.

Hinsichtlich der Bildung und unseres Ziels der besonderen Förderung von Mädchen kommt erschwerend hinzu, dass in den Dorfgemeinschaften wieder Bürgermeister und padres de familia dominieren, die Bildung für völlig unnötig halten. Dabei muss berücksichtigt werden, dass in der abgelegenen Ixil-Region im Grenzgebiet zu Mexiko noch die alten patriarchalisch geprägten Maya-Traditionen herrschen und die meisten Eltern selbst nie eine Schule besuchen konnten. Wir haben in den letzten 10 Jahren hinsichtlich der Förderung von Mädchen schon viel erreicht, jährlich besuchen mehr als 20 Mädchen unsere zentrale Oberschule mit Internat Casa Angela in Sumalito, mehrere Studentinnen aus Sumalito und Umgebung haben bereits das Studium an der Universidad del Valle in Sololá erfolgreich abgeschlossen. Die Lehrer und Betreuer in Sumalito, die alle aus der Region stammen und mit den Traditionen vertraut sind, helfen uns dabei, in den abgelegenen Bergregionen bei den Eltern die Bereitschaft zu wecken, auch ihre Töchter durch Schul- und Berufsausbildung zu fördern. Ab September 2018 wurden die Besuche in den umliegenden Bergdörfern nochmals intensiviert. Die Gespräche mit den Eltern waren positiv und vertrauensbildend, so dass wir sehr zuversichtlich sind, weiterhin vielen Mädchen einen weiterführenden Schulbesuch in Sumalito und danach eine praktische Berufsausbildung oder ein Studium zu ermöglichen.

Im Juli 2018 ist im Südwesten von Guatemala der Vulkan Fuego mit verheerenden Folgen ausgebrochen. Es sind mehr als eine Million Menschen betroffen, viele Tote und Vermisste sind zu beklagen, Tausende sind obdachlos und haben ihre Existenzgrundlage verloren, unzählige Schulen sind zerstört. Die Projekte von La Sonrisa in der Region des Vulkans Fuego sind insoweit vom Vulkanausbruch betroffen, als die Infrastruktur teilweise zerstört ist. Unsere Stiftung hat für die Aufräumarbeiten erste finanzielle Hilfe geleistet. Nachdem die nationale und internationale Hilfe schnell wieder nachgelassen hatte, haben wir uns entschlossen, den vom Vulkanausbruch betroffenen Kindern durch Aufnahme in von uns geförderte Schulen und Betreuung durch unsere Partner Fidesma und ADUS gezielt zu helfen.

Sehr erfreulich ist, dass die Jahresabschlussberichte der Projektverantwortlichen eine positive Entwicklung unserer Hilfsprojekte ausweisen. Auch die Kostensteigerungen für 2018 halten sich im Rahmen, die Jahresabschlussrechnungen 2018 sind vollständig, ordnungsmäßig dokumentiert und wurden teilweise von guatemaltekischen Wirtschaftsprüfern testiert. Dies gilt nicht nur für den Kernbereich unserer Hilfstätigkeit hinsichtlich unserer Schuleinrichtungen mit Internat Casa Angela in Sumalito, sondern auch für das Stipendienprogramm an der Universidad del Valle, die Förderung der Berufsausbildung bei Fidesma und Nuestros Pequenos Hermanos (NPH) in Chimaltenango, die Berufsausbildungseinrichtungen des Dominikanerpaters Christoph Gempp im Urwaldgebiet des Petén und unsere Straßenkinderprojekte ACEDIF/NYJESR in San Miguel Petapa und Asociación Dejando Una Sonrisa (ADUS) in Jocotenango.

Ich danke dem Stiftungsrat von La Sonrisa für die stets konstruktive Zusammenarbeit, unseren ehrenamtlichen Helfern für die wertvolle Hilfe und allen Spendern für die großzügige Unterstützung.

Peter Wochinger
(Vorstand)