Die Stiftung La Sonrisa de los Niños – Hilfe für Kinder in Mittelamerika – Fundación Peter Wochinger wurde am 27.11.2007 als rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts gegründet. Satzungsmäßiger Zweck und Stifterwille ist die Hilfe beim Wiederaufbau der durch einen langjährigen Bürgerkrieg (1966 – 1996) zerstörten Schul- und Bildungsstruktur in der Region Ixil (Provinz Quiché) im Norden von Guatemala im Grenzgebiet zu Mexico.
Die Zweckverwirklichung begann mit dem Bau und der Sanierung mehrerer Grundschulen in der Region sowie dem Neubau einer zentralen Oberschule mit dem Internat Casa Angela in dem kleinen Bergdorf Sumalito. Seit die Kindernothilfe die Gemeinwesenprojekte in Sumalito (2012) und in den umliegenden Bergdörfern (ab 2015) beendet hat, versucht unsere Stiftung, die noch lange nicht abgeschlossenen Infrastruktur- und Bildungsmaßnahmen alleine fortzuführen. Zusätzlich zum weiteren Ausbau der Bildungsmaßnahmen zählen jetzt auch Dorf- und Regionalentwicklungsprojekte zu den Hilfsprojekten unserer Stiftung. Hierzu gehören in kleinerem Umfang Maßnahmen der Strom- und Abwasserversorgung, vor allem jedoch ein von der GIZ Guatemala sowie den Universitäten Tübingen und San Carlos Guatemala City wissenschaftlich begleitetes Forschungsprojekt mit Sofortmaßnahmen gegen die verheerende Pilzkrankheit „La Roya“ an Kaffeepflanzen, die die wirtschaftliche Existenz der Landbevölkerung nicht nur in der Ixil-Region, sondern in ganz Mittelamerika ernsthaft bedroht. Damit wollen wir auch der zunehmenden Landflucht und Migration entgegenwirken.
Nach der zunächst auf die Region Ixil begrenzten Projekttätigkeit hat sich unsere Stiftung ab 2011 entschlossen, weitere Bildungs- und Sozialprojekte in verschiedenen Regionen von Guatemala zu verwirklichen. Beispielhaft das Radioschulfunkprojekt in Tacana, das Gemeinwesenprojekt für ökologischen Landbau mit Landwirtschaftsschulen des schweizerischen Dominikanerpaters Christoph Gempp in Santa Maria Cahabon, Berufsausbildungsprojekte und ein Schulbauprogramm nach zwei schweren Erdbeben in der Provinz Chimaltenango sowie Bildungs- und Sozialprojekte für Kinder und Jugendliche, die in San Miguel Petapa und Jocotenango auf der Straße leben. Weitere Einzelheiten über unsere Förderprojekte sind unter der Rubrik “Rund um die Stiftung” -> „Unsere Hilfsprojekte“ aufgeführt.
Derzeit unterstützt und betreut unsere Stiftung fast 4000 Kinder und Jugendliche bei der frühkindlichen Erziehung, Schulbildung und praktischen Berufsausbildung sowie im Bereich der sozialen Fürsorge und Mildtätigkeit.
Unsere Stiftung ist fest einschlossen, alle aktuellen Bildungs- und Sozialprojekte trotz der sich ständig verschlechternden politischen, wirtschaftlichen, sozialen und organisatorischen Rahmenbedingungen fortzuführen. Ein Schwerpunkt unserer Tätigkeit wird die Weiterentwicklung unserer zentralen Schuleinrichtungen mit Internat Casa Angela in Sumalito zum weiteren Aufbau der Schul- und Bildungsstruktur in der Ixil-Region im Grenzgebiet zu Mexico sein. Besonders wichtig ist für uns auch die weitere Sicherung der Sozialprojekte für Kinder und Jugendliche, die in von gewalttätigen Jugendbanden beherrschten Städten und Regionen im Süden von Guatemala ohne Hoffnung auf der Straße leben.
Mit dem Neubau und der Sanierung zahlreicher Grundschulen, der Errichtung und dem Betrieb einer zentralen Oberschule mit dem Internat Casa Angela in Sumalito, in dem vor allem Mädchen aus den schwer zugänglichen umliegenden Bergdörfern Aufnahme und Betreuung für den Besuch der Oberschule finden, und einem Stipendienprogramm für ein Studium an der Indigena-Universidad del Valle in Sololá ist unsere Stiftung auf einem guten Weg, Kindern und Jugendlichen der Ixil-Region durch Bildung eine Zukunftschance zu ermöglichen.
Eine ganz andere Struktur hat die Hilfe für „Straßenkinder“, die wir niñas y niños oder – wie die Franziskaner in Bolivien – estrellas (Sterne) en la calle nennen. Sie leben auf der Straße, haben niemanden der sie achtet, ihnen hilft, zu essen oder persönliche Zuwendung gibt. Und immer wieder werden Kinder der Kinder geboren, schutzlos auf der Straße. Das Leiden der estrellas en la calle ist unbeschreiblich. In unserem Projekt „NYJESR“ (Niños Y Jovenes En Situación Riesgo) in San Miguel Petapa in der Nähe der Hauptstadt Guatemala City finden derzeit mehr als 200 Mädchen und Jungen vorwiegend im Alter von 5 bis 12 Jahren, erfreulicherweise aber auch immer mehr ältere Mädchen und junge Frauen, Schutz und Betreuung. Unser Sozial- und Bildungsprogramm umfasst in der für alle offenen Betreuungsstätte „Monte Sinai“ die tägliche Betreuung (Anlaufstelle, menschliche Fürsorge, einfache Mahlzeiten) der vielen Kinder und Jugendlichen, die im gewalttätigen und von Jugendbanden (maras) beherrschten Ortsteil Cerro von San Miguel Petapa auf der Straße leben. Eine Gruppe von derzeit 70 Kindern (überwiegend Mädchen) macht sich täglich mit „Duldung“ der maras in Begleitung der Leiterin unsere Betreuungsstätte zu Fuß auf den Weg in die ca. 5 km entfernte Schule unseres Partners ACEDIF im Zentrum von Petapa. Die Kinder erhalten dort wie die anderen Schüler eine Grundschulausbildung, Kleidung und Verpflegung. Für die älteren estrellas en la calle hat La Sonrisa in der Schule Ausbildungsräume und Werkstätten eingerichtet, in denen eine praktische Berufsausbildung mit Instruktoren in verschiedenen Ausbildungsberufen (Weben, Nähen, Schneiderei, belleza/Friseurhandwerk, Bäckerei, filigrane Schmiedekunst) angeboten wird. Die Vermittlung praktischer Kenntnisse hat bereits dazu geführt, dass mehrere Mädchen und Jungen in kleineren Betrieben ein Praktikum mit Aussicht auf einen Ausbildungsplatz machen können. Wir möchten noch mehr estrellas en la calle einen Ausbildungsplatz vermitteln und möglichst vielen Schutzlosen Zuflucht, Betreuung und Bildung gewähren. In unserem präventiven Straßenkinderprojekt ADUS in Jocotenango konnten mit großem persönlichem Einsatz bisher viele Kinder und Jugendliche dem Zugriff gewalttätiger Jugendbanden entzogen werden.
Mit unserem Stipendienprogramm für ein Studium an der Indigena-Universität del Valle in Sololá für die Absolventen unserer Oberschule in Sumalito sowie der praktischen Berufsausbildung in Nebaj (Centro Ixil), San Andrés Itzapa, Parramos, Jocotenango, San Miguel Petapa und im Gemeinwesenprojekt für ökologischen Landbau des Dominikanerpaters Christoph Gempp im Urwaldgebiet des Petén ermöglichen wir Jugendlichen in ihrer Heimatregion eine berufliche Perspektive. Damit möchten wir verhindern, dass die Jugendlichen in die Slums der Großstädte abwandern, Mitglieder von Jugendbanden (maras) werden oder als Tagelöhner vergeblich eine Lebensgrundlage suchen.
Durch die Bildungsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche möchten wir in Verbindung mit der Sicherung der wirtschaftlichen Existenz der Eltern durch Verbesserung der Anbaumethoden und Maßnahmen gegen die verheerende Pilzkrankheit „La Roya“ an Kaffeepflanzen der zunehmenden Landflucht und Migration entgegenwirken. Ein besonderes Anliegen ist für uns, behinderte Kinder sowie misshandelte Mädchen und junge Frauen in unsere Sozial- und Bildungsprojekte aufzunehmen.
Bitte helfen Sie uns weiterhin dabei, möglichst vielen Kindern und Jugendlichen mit Schul- und Berufsausbildung eine Zukunftschance auf ein selbstbestimmtes und menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Sie können weiterhin darauf vertrauen, dass Ihre Zuwendungen in vollem Umfang den Hilfsprojekten zu Gute kommen, da alle Verantwortlichen unserer Stiftung ehrenamtlich und unentgeltlich tätig sind. Die Verwaltungskosten betragen bei La Sonrisa weiterhin nur rd. 0,5% der jährlichen Spendeneinnahmen und werden im Übrigen wie auch die Kosten von Projektreisen nach Guatemala vom Vorstand und Stiftungsratsmitgliedern persönlich getragen.
Wir bitten um Verständnis, dass wir im Internet keine Angaben über die einzelnen Förderbeträge und unser Spendenaufkommen veröffentlichen. Bei ernsthaftem Interesse an der Tätigkeit unserer Stiftung können aber jederzeit Auskünfte, auch zu den jährlichen Geschäftsberichten, beim Vorstand von La Sonrisa eingeholt werden.
Köngen, 27.11.2017
Peter Wochinger
(Vorstand)